3. DAFT - Blindtest
Wolf-Rüdiger Jürgens
Probe 1
Bei Probe #1 handelt es sich offensichtlich um einen Flake.Er hat ein dunkles fast schwarzes Aussehen durchsetzt von einigen hellen Stippen. Er riecht nicht sehr stark nach Tabak ein wenig Latakia glaube ich festzustellen.
Ich nehme meine Stanwell Pfanne und unter leichtem Drehen läßt sich der Tabak problemlos in diese füllen. Das Anzünden erweist sich ebenfalls als problemlos , 2 Streichhölzer später glimmt die Oberfläche.
Die ersten Züge entwickeln sofort ein weiches nicht sehr aromatisches und auch nicht sehr süßes Geschmackserlebnis. Eigentlich verwundert es mich, normalerweise entwickeln VA Flakes mehr Süße, dieser erzeugt mehr eine unauffällige standig im Hintergrund presente Süße. Er glimmt problemlos und läßt sich kühl rauchen. Der Geschmack bleibt aber konstant auf einem recht flachem , eindimensionalem Niveau, er hat keine Höhen und auch keine Tiefen. Fast bin ich versucht ihn für die UltraLight-Version vom Discovery zu halten. Eine danach gerauchte Probe in einer anderen Pfeife bestätigt meinen Eindruck.
Laut Aussage meiner Frau ist die Raumnote gerade noch tolerierbar.
 
Fazit: Ein Flake den ich mir sicher nicht kaufen würde. Dafür ist sein Geschmackserlebnis zu bescheiden. Ich habe keine Vorstellung um welchen Tabak es sich handeln könnte. Wenn ich raten sollte , ein Gawith Flake ?
Bengal Slices
 
 
Probe 2
Bei Probe #2 handelt es sich um eine mittelbraune kurzfaserig geschnittene Mixture vermutlich bestehend aus Virginia , Oriental , und ganz wenig Latakia.
Der Tabak verströmt einen ganz feinen tabakechten Geruch. Ich greife also zu meiner Meerschaumpfeife(ohne Filter), da ich annehme, daß nur eine Meerschaumpfeife auf Grund ihrer neutralen Eigenschaften diesem Tabak gerecht werden konnte. Der Tabak läßt sich ganz leicht stopfen und anzünden.
Schon bei den ersten Zügen entwickelt sich ein fantastischer, leicht süßer und sehr komplexer, aromatischer Geschmack. Ich bin verblüfft. Solch eine Aromafülle hatte ich nicht erwartet. Der Geschmack erinnert entfernt an die Hongsüße vom MacBaren Navy Flake. Aber das Aroma ist viel stärker, ich kann eindeutig den türkischen Oriental ausmachen. Vom Latakia ist nicht viel zu schmecken, vielleicht ist auch gar keiner enthalten , und die kleinen schwarzen Bestandteile sind Black Cavendish.
Der Tabak glimmt hervorragend, ich brauche ihn nur einmal zu entzünden. Auf dem Weg zum Boden wird der Geschmack noch intensiver ohne seinen Charakter zu verändern. Meine Begeisterung steigt immer mehr. Eine absolute Meisterleistung der Tabakskunst. Hoppla, ich hatte doch gerade erst letzte Woche eine Probe geraucht die ähnliche Komplexität im Geschmack produziert. Ja , es kann sich nur um eine Mixture von Hans Schürch handeln. Obwohl ich erst eine Probe seines Könnens genießen konnte, bin ich mir sicher das dieser Tabak auch aus seinen begnadeten Händen stammt. Aber man kauft ja den Tabak und nicht den Namen, so daß es natürlich egal ist wer ihn herstellt. Ich kann diesen Tabak nur allen Freunden naturbelassener, aromatischer Blends wärmstens ans Herz legen. Sowie ich weiß um was es sich handelt werde ich ihn mir definitiv kaufen, so sehr hat er mich begeistert.
 
PS: Meine Frau ist ebenfalls begeistert , ob der angenehmen Raumnote die er produziert.
MacBaren : The Solent Mixture
 
 
Probe 3
Bei der Probe #3 handelt es sich um einen klassichen Curly-Cut. Die Scheiben haben ungefähr die Größe vom Escudo, sind aber heller, freundlicher anzuschauen. So stellt man sich immer Tabakfarbe vor. Ich nehme an das es sich um einen reinen Virgina Curly handelt.
Nach dem Aufrubbeln stopft er sich leicht in meine BC Cobra, in der ich gern Flakes rauche. Das Anzünden gestaltet sich problemlos. Schon bei den ersten Zügen entwickelt der Tabak eine wunderbare Süße die bestens mit dem Tabakaroma harmoniert. Er brennt kühl und langsam ab, ohne viel Kondensat zu erzeugen. Der Geschmack bleibt bis zur Mitte stabil, dann geht die Pfeife erstmal aus. Nach dem erneuten Anzünden intensiviert sich der Tabakgeschmack ohne die Süße vollständig zu unterdrücken. Ein schmackhafter, wenig komplexer Tabak , wobei man die Komplexität bei ihm nicht vermißt, da er auch so ein sehr angenehmes Raucherlebnis vermittelt.
Zum Schluß bleibt nur ein wenig graue Asche und ein paar angekohlte Krümel über.
 
Fazit: Ein prima VA Curly, den man allen empfehlen die gerne VA´s genießen. Ich werde ihn auf meine Einkaufsliste setzen , sowie ich weiß was es für ein Tabak ist.
Dieser Tabak hat das Zeug zu einem Allday-smoke. Er kann ohne Vorbehalt Einsteigern und Umsteigern empfohlen werden. Ich kann ihm nur lobenswerte Eigenschaften zusprechen.
Hoffentlich ist er nicht so schwer erhältlich wie Escudo ;-) Wenn ich raten sollte, vielleicht Timms No.750 ?
MacBaren : Dark Twist